Chronik der TU-134 Staffel der INTERFLUG

 

Mit der Gründung der TU-134 Staffel wurde durch die INTERFLUG der Schritt in das Zeitalter der Turbinenstrahlflugzeuge getan.

Die TU-134 war schnittig und schnell. Im Vergleich zur IL-18 und AN-24 war es der Rennwagen unter den Flugzeugen der INTERFLUG.

Mit den Bestuhlungsvarianten 74 Plätze (Standard) und später 68 Plätze (Charter für die DLH im innerdeutschen Verkehr) war sie gut für Reisegruppen geeignet.

Da eine Reisegruppe meist aus ca. 30 Personen bestand, konnte die TU-134 zwei Reisegruppen aufnehmen und war damit im Charterverkehr gut auszulasten und somit ein Verkaufsschlager.

Dieses Segment ist auch heute wieder gefragt, da der Flug mit den Großraumflugzeugen wie B-747, nicht allen Bedingungen der Luftfahrt gerecht werden kann.

Die TU-134 hätte heute keine Chance mehr unter den modernen Flugzeugen. Lange haben die INTERFLIEGER auf ein Nachfolgemodel gewartet, die TU-204. Dies Flugzeug ist aber erst nach dem Ende der INTERFLUG mit der Hilfe von westlicher Technologie fertig gestellt worden (Avionik und Triebwerke).

 

Die Geschichte der TU-134 Staffel ist eng mit der gesellschaftlichen Entwicklung der DDR verbunden und kann nur in diesem Kontext verstanden werden. So war jeder gesellschaftliche Höhepunkt ebenfalls bei der INTERFLUG Anlass, Initiativen im sozialistischen Wettbewerb zu starten und bei internationalen Aktivitäten war die INTERFLUG zum Teil mit dem Transport beauftragt.

 

Unter der Flagge der INTERFLUG flogen auch TU-134 Maschinen, welche nicht der TU-134 Staffel angehörten.

So gab es eine Fluggruppe X, welche dem Ministerium des Inneren angehörte und dessen Personal bei Bedarf durch INTERFLIEGER  aufgestockt wurde.

Und es gab die Regierungsstaffel der DDR, in der es auch Maschinen des Typs TU-134 gab, die in Marxwalde stationiert waren.

Das Personal flog unter der Flagge der INTERFLUG und trug bei Einsätzen die Uniform der INTERFLUG.

Beide fliegerischen Einheiten hatten ihre eigenen Aufgabenstellungen, flogen aber bei Bedarf (Erhalt der Qualifikation oder Maschinen und Personalmangel bei der INTERFLUG) auch für die INTERFLUG im Linieneinsatz.