Das Jahr 1976 - Jahr der guten Qualität

 

In der Flugstaffel wurde ein „Qualitätspass“ eingeführt. Dazu wurden Umfangreiche Richtlinien erlassen, welche letztendlich eine qualitätsgerechte Flugdurchführung  zum Ziel hatten. Natürlich spielte der IX. Parteitag der SED dabei eine große Rolle.

Bei der Durchsicht dieser Richtlinien kann man sich ein gutes Bild von den politischen und fachlichen Zielen dieser „Initiativen zur Erhöhung der Qualität im Transportprozess –Qualitätsnachweis - Qualitätspass“ machen. Viele dieser Ziele aus den fachlichen Bereichen könnten sicher als zeitlos gelten. So erhielt jeder Pilot und Navigator einen solchen Qualitätspass, der nach Beendigung eines Fluges ausgefüllt werden musste. Dazu musste sich die Besatzung gegenseitig einschätzen.

Hauptpunkte der Einschätzung sollten sein:

·        Flugvor- und nachbereitung

·        Flugdurchführung

·        Arbeitsdisziplin

Das Ziel so einer „Initiative“ war nicht mal unter den „Linientreuen“ Piloten der Interflug einfach zu erreichen. So musste eingeschätzt werden, dass die Arbeit mit diesem Qualitätspass nicht so richtig funktionierte und das Problem ideologisch schlecht vorbereitet war. Aber nach einiger Nacharbeit ging es Bergauf und andere Bereiche sollten dieser Initiative folgen. Vorerst wurde der Qualitätspass in Qualitätsnachweis abgeändert.

Es gab noch weitere „Initiativen“ in diesem Jahr. Da ich mich aber auf die fachliche Seite konzentrieren möchte, werde ich hier abbrechen und sollte es Interessenten geben, so richtet bitte eine Email an mich.

 

Am 01. April bekommt die INTERFLUG die TU-134 A mit der Kennzeichnung DM-SCX.

 

Zwischen dem 15. und 17. Juli erfolgt durch eine TU-134 ein Rettungsflug (Berlin-Stuttgart-Kabul) zur Rückführung einer Westberliner Reisegruppe, welche in der Nähe von Kabul bei Djallalabad einen Busunfall hatte.

Dieser Flug erfolgte durch eine Aufforderung der Alarmzentrale der westdeutschen „Rettungsflugwacht“.

Dieser Flug verlangte den Organisatoren und Fliegern einiges ab. So wurden die 13390 Flugkilometer werbewirksam unter den Augen und Kameras des ZDF, des Rundfunks und des „Stern“ ohne technische Probleme gemeistert.

Allerdings konnte man dann die übliche „Schlechtmache“ erleben und wen wundert’s, die Wende und damit „einig deutscher Vaterland“ war noch sehr weit weg!

 

Im Januar wurde auch noch die 4. Fluggruppe gebildet, welche aus 23 Mitarbeitern der INTERFLUG bestand.

 

Erstflüge:

 

08. August

Erstflug nach Larnaka

06. Oktober

Die „Linie der Freundschaft“ nach Moskau wird eröffnet